
Im September 1963 wurde auf der Frankfurter Automobilausstellung ein neues Porsche-Modell vorgestellt, der Nachfolger des 356, der seit 1950 produziert worden war und nun ausgedient hatte. Ursprünglich sollte es Porsche 901 heißen, da es das einundneunzigste Projekt des Familienunternehmens war, aber da die Zahlen mit einer Null in der Mitte bereits von Peugeot verwendet wurden, wurde der Name in 911 geändert. Aber das Wichtigste zuerst..
- Ersatz für den erfolgreichen 356 der Nachkriegszeit
- Der Name 911 sollte zu einer ganz anderen Maschine gehören
- Leistungsstarker Motor und nicht serienmäßige Schaltung
- 60. jahre voller Verbesserungen und neuer Möglichkeiten
- Porsche 911 Carrera RS
- Der erste Turbomotor und mit ihm die neuen Eigenschaften des
- Über 60 Jahre Produktion, viele Veränderungen, aber die Silhouette ist immer noch die gleiche
Ersatz für den erfolgreichen 356 der Nachkriegszeit
Nach dem veralteten 356, der eigentlich auf dem VW-Käfer basierte (der vom ersten der Designerfamilie, Ferdinand Porsche, entwickelt wurde), beschloss der Automobilhersteller, das Konzept des Sportcoupés beizubehalten, allerdings in einer moderneren Form. Das erste Porsche-Fahrzeug, der 356, wurde von Ferry Porsche, dem Sohn des Firmengründers, zusammen mit Erwin Komenda, einem langjährigen Mitarbeiter, entworfen.
Ferrys Sohn und damit Enkel des Porsche-Gründers Ferdinand, ein anderer Ferdinand (zur Unterscheidung „Butzi“ genannt), war der Autor der ikonischen Karosserieformen des Neunelfers. Es waren mehrere Designvorschläge im Rennen, aber derjenige, der sich weniger um den Komfort der Passagiere auf den Rücksitzen des Sportcoupés kümmerte und näher am erfolgreichen 356 orientiert war, setzte sich durch.
Der Name 911 sollte zu einer ganz anderen Maschine gehören
Der legendäre Name 911 ist heute jedem ein Begriff. Ursprünglich sollte das Modell jedoch die Bezeichnung 900er Serie tragen, genauer gesagt 901 und 902, denn es war das einundneunzigste Projekt des Familienunternehmens. Der Automobilhersteller hatte von vornherein eine Sechszylinder- (901) und eine Vierzylinder-Version (902) vorgesehen. Unter diesen Bezeichnungen wurde das neue Modell auch erstmals auf der Frankfurter Automobilausstellung 1963 der Weltöffentlichkeit vorgestellt, und im September desselben Jahres begann die Serienproduktion.
Ein Jahr später sollte der Wagen nach Frankreich kommen und auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt werden. Peugeot hatte jedoch Einwände gegen die Bezeichnung mit einer Null in der Mitte, da das Unternehmen die Modelle so nannte. Es war nicht einfach, dieses Problem zu lösen, aber man musste sich etwas einfallen lassen, um das Modell nicht auf dem französischen Markt verkaufen zu können. Nach allerlei Ideen entschied sich Ferry selbst für den inzwischen berühmten Namen 911.
Das war wahrscheinlich am sinnvollsten, denn der Autobauer hatte die Verkaufsvorbereitungen bereits in Gang gesetzt, einschließlich aller 911er, die beispielsweise das Armaturenbrett zieren sollten. Man tauschte also einfach eine Null gegen eine Eins aus. 82 901er wurden produziert. Diese wurden zum Beispiel zu Testzwecken verwendet oder zu 911ern umgebaut. Vor elf Jahren wurde einer von ihnen gefunden, restauriert und steht nun stolz neben anderen Legenden im Porsche-Museum, wo ich durch ihn die Geschichte der Bezeichnung erfuhr.
Leistungsstarker Motor und nicht serienmäßige Schaltung
Zur Serienausstattung des neuen 911 gehörten ein luftgekühlter Sechszylindermotor mit zwei Litern Hubraum und 130 PS, der hinter der Hinterachse montiert war, vier Scheibenbremsen und 15-Zoll-Leichtmetallräder. Das Fünfganggetriebe trug die Bezeichnung 901 und verfügte über einen Ein-Gang-Schalthebel unten links, gegenüber dem Rückwärtsgang, der sich nach oben schaltete. Diese Art von Rückwärtsgang wurde gewählt, weil er sich bei sportlicher Fahrweise leicht vom zweiten in den dritten Gang und wieder zurück schalten ließ.
Der Wagen war mit Drehstäben gefedert, die vorne längs und hinten quer eingebaut waren. Die Torsionsstäbe verleihen dem Fahrwerk seinen typisch sportlichen Charakter, und ihre sehr kompakte Bauweise ermöglichte einen größeren vorderen Kofferraum als beim vorherigen 356.