Gebrauchtwagen-Test: Der Hyundai i20 2. Generation – der unauffällige Diener

0
20
Hyundai i20 2. generation

Die zweite Generation des Hyundai i20 hat gegenüber seinem Vorgänger einen Platzvorteil und hochwertigere Materialien im Innenraum mitgebracht. Der allgemeine Eindruck von der Verarbeitung des Autos ist ebenfalls hoch, mit viel Liebe zum Detail im Design.

Der Autor dieses Artikels hat selbst Autos der ersten beiden Generationen des Hyundai i20 besessen und Zehntausende von Kilometern damit zurückgelegt. Die zweite Generation, intern GB genannt, wurde zwischen 2014 und 2020 produziert und brachte im Vergleich zum Vorgängermodell, intern PB genannt, ein moderneres und europäisch inspiriertes Design mit schärferen Linien, dynamischeren Elementen und einem insgesamt schlankeren Look. Das größte Designmerkmal des Fahrzeugs ist wahrscheinlich die mit schwarzem Kunststoff verkleidete C-Säule.

Im Crashtest 2015 der unabhängigen Organisation Euro NCAP erhielt der i20 vier von fünf möglichen Sternen.

Eine Verschiebung in der Qualität

Im Vergleich zur ersten Generation gibt es einen großen Qualitätssprung, vor allem im Innenraum. Das Armaturenbrett ist oben mit weichem Kunststoff überzogen, die einzelnen Drehknöpfe lassen sich präzise bedienen, und die Türen schließen mit einem dezenten, dumpfen Geräusch, für das sich selbst Mittelklassewagen nicht schämen müssen. Im Innenraum klapperte es in meinem Auto auch nach rund 100.000 km nicht, und der Materialverschleiß war minimal.

Bei normaler Reisegeschwindigkeit gibt es weder aerodynamische Geräusche noch Abrollgeräusche der Räder. Der Innenraum ist gut schallgedämmt und wurde von den Herstellern mit außergewöhnlicher Sorgfalt verarbeitet.

Das Armaturenbrett ist blau hinterleuchtet, was vielleicht nicht jedem gefällt. Das Radiobedienfeld kann jedoch wie bei der ersten Generation mit einer speziellen Taste ausgeschaltet werden. Im unteren Teil des Mitteltunnels befinden sich zwei 12-Volt-Steckdosen sowie USB- und AUX-Audioeingänge. Schon in der Basisversion gibt es am Lenkrad Tasten zur Steuerung des Audiosystems und zum Schalten der Bordcomputerausgänge.

Geräumiger Innenraum

Die Vordersitze sind ausreichend dimensioniert und im Vergleich zum Vorgängermodell etwas tiefer angeordnet, so dass auch größere Menschen hinter dem Lenkrad Platz nehmen können. Auch im Fond gibt es reichlich Bein- und Kopffreiheit, so dass der 185 cm große Fahrer ohne Einschränkung hinter ihm sitzen kann. Im Vergleich zum Skoda Fabia der 3. Generation gibt es mehr Beinfreiheit.

Der Kofferraum hat ein Volumen von 326 Litern, das sind 31 Liter mehr als beim Vorgängermodell. Hinter den hinteren Radkästen befinden sich praktische Griffe für einen Verbandskasten oder ein Warndreieck.

Tolles Fahrwerk

Die Fahreigenschaften sind klassenüblich gut, wozu auch der großzügige Radstand von 2570 mm beiträgt. Das Auto ist recht fahrstabil, was durch die leichten Aluminium-Benzinmotoren begünstigt wird. Die Lenkung ist eher durchschnittlich, mit wenig nennenswertem Feedback. Der Schalthebel lässt sich mit einem angenehmen mechanischen Gestänge präzise bewegen. Im Stadtverkehr schätzt der Fahrer die gute Sicht und, dank der kurzen Überhänge, die gute Manövrierfähigkeit.

Karosserieversionen

Neben dem serienmäßigen fünftürigen Schrägheck wurde auch eine dreitürige Version sowie eine fünftürige Outdoor-Version namens Active angeboten. Letztere erhielt zwei Zentimeter mehr Bodenfreiheit (16 cm statt der serienmäßigen 14 cm) und einige Zentimeter mehr Abmessungen aufgrund der robusteren Karosserieelemente aus Kunststoff. Das Dach wurde mit einer Dachreling versehen, das Fahrgestell erhielt einen Aluminiumschutz und der Tankdeckel eine robustere Form. Als Antrieb standen zwei Benziner zur Auswahl, der 1.4 CVVT und der 1.0 T-GDI, beide mit Sechsgang-Schaltgetriebe.

2018 wurde ein Facelift durchgeführt. Der Innenraum wurde mit einem neuen Sieben-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem aufgewertet, das unter anderem Andriod Auto und Apple CarPlay unterstützt. Das Äußere wurde mit einem neuen Kühlergrill, neuen vorderen und hinteren Stoßfängern sowie einer neu gestalteten Kofferraumklappe aufgefrischt, bei der das Nummernschild vom Stoßfänger entfernt wurde. Auch die Rückleuchten wurden neu gestaltet.

Motorisierung

Benzinmotoren:

1.2 CVVT Kappa (55 kW, 121 Nm; 62 kW, 121 Nm) – Hierbei handelt es sich um eine sehr zuverlässige Vierzylinderkonstruktion mit Steuerkette und indirekter Einspritzung. Im Gegensatz zu Turbomotoren mit Direkteinspritzung leidet er daher nicht unter Vergasung. Er ist leise, lässt sich leicht einstellen und ist sehr genügsam. Im Durchschnitt kann er mit etwa 5 Litern gefahren werden. Manuelles Fünfgang-Getriebe.

1.4 CVVT Kappa (74 kW, 134 Nm) – Das Aggregat hatte anfangs gelegentlich Probleme mit dem Katalysator, aber ansonsten ist es nicht viel besser als der 12er. Neben dem Sechsgang-Schaltgetriebe wurde er auch mit einer robusten Viergang-Automatik verkauft.

1.0 T-GDI Kappa (74 kW, 172 Nm; 88 kW, 172 Nm) – turboaufgeladener Dreizylinder, dynamischer als die atmosphärischen Aggregate, etwa 6 Liter Benzin, optional mit Doppelkupplungsgetriebe DCT.

Dieselmotoren:

1.1 CRDi (55 kW, 180 Nm) – Dreizylinderkonstruktion mit Turbolader mit fester Geometrie und Einmassenschwungrad. Der einzige Schwachpunkt ist der Partikelfilter, der jedoch weit über 300.000 km hält.

1.4 CRDi (66 kW, 240 Nm) – ein langlebiger Vierzylindermotor ohne größere Schwächen, die Konstruktion gilt als eine der langlebigsten in der Klasse. Mit diesem Motor ist er 100 kg schwerer als der Basis-12-Zylinder, was sich auf die Agilität des Autos auswirkt.

Solange man bei Dieselmotoren alle 10.000 km das Öl wechselt, sie nicht bei Kälte missbraucht und ihnen einen Schluck additivierten Diesel gibt, sind sie für einen langen und zuverlässigen Dienst bestimmt.

hyundai-i20 motor

Getriebe

  • 5-Gang-Schaltgetriebe
  • 6-Gang-Schaltgetriebe
  • 4-Gang-Automatik
  • 7-Gang-Automatik mit Doppelkupplung

Fazit

Der Hyundai i20 der zweiten Generation ist ein gut gebautes Auto. Er bietet ein angemessenes Raumangebot, hochwertige Materialien und eine robuste, zuverlässige Mechanik. Er ist weder beim Kraftstoffverbrauch noch bei den Wartungskosten unschlagbar. Einen Diesel zu kaufen, macht mehr oder weniger keinen Sinn. Wenn Sie in der Stadt unterwegs sind, sollten Sie sich nicht scheuen, einen Basis-12er zu kaufen. Sie erhalten ein zuverlässiges und sehr sparsames Fahrzeug, das auf einer langen Strecke etwa 4 Liter pro hundert Kilometer verbraucht und dabei die gesetzlichen Grenzwerte einhält.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein